Verleihung des WORTMELDUNGEN-Literaturpreises 2021

Die Verleihung des WORTMELDUNGEN-Literaturpreises 2021 an Marion Poschmann fand am 27.06.2021 im Garten der Villa Cahn (Gästehaus der Goethe-Universität) in Frankfurt statt. Sie wurde – dem Preisträgerinnentext Laubwerk entsprechend – als Open Air-Veranstaltung unter Bäumen ausgerichtet. Pandemiebedingt fand die Veranstaltung unter Einhaltung eines Hygienekonzeptes und mit geladenen Gästen statt. Die Moderation hatte Cécile Schortmann.

Die Preisträgerin Marion Poschmann las ihren preisgekrönten Text Laubwerk. Juror Hasnain Kazim vertrat Christine Lötscher (Juryvorsitzende), die Poschmanns Text in ihrer Laudatio würdigte. Im Rahmen ihrer Auszeichnung mit dem WORTMELDUNGEN-Literaturpreis wurde außerdem ein Filmporträt über Marion Poschmann gedreht, das im Rahmen der Preisverleihung erstmals gezeigt wurde

Am Nachmittag fand die Premiere des Audiowalks Die Anziehungskraft der Bäume von Kat Austen und Moritz Frischkorn statt. Im Hof des Mousonturms gaben die beiden Künstler:innen eine Einführung zum Audiowalk. Anschließend konnten die Teilnehmer:innen den Spaziergang, der sie, begleitet durch Auszüge aus Marion Poschmanns Laubwerk und Anleitungen von Moritz Frischkorn von Baum zu Baum führte, erstmalig gehen. Der Audiowalk ist ab sofort online verfügbar und kann orts- und zeitunabhängig auch außerhalb Frankfurts gegangen werden.

Radiogespräch zur WORTMELDUNGEN-Preisverleihung 2021 an Marion Poschmann auf hr2-kultur

Die Autorin und WORTMELDUNGEN-Preisträgerin Marion Poschmann widmet sich in ihrem ausgezeichneten Text Laubwerk den Stadt- und Straßenbäumen, ihrem Zustand und ihrer Bedeutung. Damit macht sie den Klimawandel und seine Auswirkungen ganz konkret und direkt vor unserer Haustür deutlich. Daran anknüpfend ging es im Gespräch mit ihr und weiteren Expert:innen um die Möglichkeiten der Erforschung, Vermittlung und Sichtbarmachung der Klimakrise. Gesprächsteilnehmer:innen sind Dr. Thomas Berberich (Biologe und Laborleiter am Senckenberg Biodiversität und Forschungszentrum), die Medienökologin Prof. Dr. Birgit Schneider (Universität Potsdam) sowie der Künstler und Choreograph Moritz Frischkorn, der zu Marion Poschmanns Text Laubwerk einen Audiowalk produziert hat.

Das Gespräch mit dem Titel "Hitze, Dürre, Emissionen – was uns Bäume über das Klima sagen" wurde am 11.07.2021 um 12:04 Uhr in der Sendung Literaturland Hessen ausgestrahlt und am 24.07.2021 um 18:04 Uhr wiederholt. Falls Sie die Sendung verpasst haben oder noch einmal anhören möchten, finden Sie hier die Aufzeichnung:

Sendung zur WORTMELDUNGEN Literaturpreis-Verleihung 2021 auf hr2-kultur vom 11.07.2021, 12:04 Uhr:

WORTMELDUNGEN-Literaturpreisverleihung 2021

WORTMELDUNGEN-Audiowalk Die Anziehungskraft der Bäume

Beteiligte der WORTMELDUNGEN-Preisverleihungsformate 2021

Kat Austen

konzentriert sich in ihrer künstlerischen Praxis auf sozio-ökologische Fragestellungen, verschränkt unterschiedliche Disziplinen und Medien miteinander und entwickelt bildhauerische sowie multimediale Installationen, Performances und interaktive sowie kollaborative Werke.

Austens Schaffen fundiert auf intensiver Recherche sowie theoretischer Untermauerung und wird von der Motivation getrieben, neue Wege in eine sozial gerechtere und nachhaltigere Zukunft zu finden. Neben ihrer internationalen Ausstellungstätigkeit unter anderem in der Bonhams Art Gallery, London, The Polar Museum, Cambridge und dem Kühlhaus, Berlin befinden sich ihre Arbeiten in privaten Sammlungen. Sie performt weltweit, zum Beispiel an der Opera North, Leeds, dem Fusion Festival, Berlin und dem Headlands Center for the Arts, San Francisco.

Thomas Berberich

leitet das molekularbiologische Laborzentrum des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums. Er studierte Biologie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main mit anschließender Promotion sowie Habilitation im Fach Botanik.

Nach mehreren mehrjährigen Forschungsaufenthalten in Japan forscht er seit 2009 am Senckenberg Institut. Forschungsschwerpunkt ist die Anpassung von Pflanzen an extreme Standortbedingungen. 2019 Gründung des Start-up Unternehmens Phytoprove Pflanzenanalytik gemeinsam mit langjährigem Forschungskollegen Daniel Weber. Beide haben zusammen mit Julia Krohmer, Leiterin der Abteilung Wissenstransfer bei Senckenberg, 2020 das Citizen-Science Projekt MainStadtbaum initiiert, in dem Bürger:innen mit einer biophysikalischen Methode regelmäßig den Zustand von Stadtbäumen in Frankfurt am Main messen.

Moritz Frischkorn

arbeitet seit 2014 als Choreograph, Performer und Theoretiker im Feld zeitgenössischer darstellender Kunst. Seine künstlerische und kuratorische Praxis beschäftigt sich mit Choreographien von Dingen und ihren sozialen und politischen Dimensionen.

In den letzten Jahren hat er eine Reihe von eigenen Arbeiten präsentiert, u.a. Barricades and Dances (2015), Jakob K./Der Neue Mensch (2018, Co-Autorschaft mit Heike Bröckerhoff und Jonas Woltemate.) und zuletzt 2020 die interdisziplinäre Recherche-Arbeit ‘The Great Report’ (www.greatreport.net). Im März 2021 promovierte er an der HafenCity Universität Hamburg mit einer Arbeit zum Thema ‚More-Than-Human Choreographies‘. Neben seiner künstlerischen Tätigkeit unterrichtet er, u.a. an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, bei a.pass in Brüssel und an der Goethe Universität Frankfurt und publiziert, zuletzt beim Magazin FUTUR ZEIT der taz.

Marion Poschmann

studierte Germanistik, Philosophie und Slawistik und lebt in Berlin. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen für ihre Lyrik und Prosa, zuletzt 2021 den Bremer Literaturpreis für den Gedichtband Nimbus sowie den WORTMELDUNGEN-Literaturpreis für ihren Essay Laubwerk.

2019 hielt sie die Zürcher Poetikvorlesungen und 2020 hatte sie die Kieler Liliencron-Poetikdozentur inne. Ihr Roman Die Kieferninseln stand 2017 auf der Shortlist zum Deutschen Buchpreis und 2019 auf der Shortlist des Man Booker International Prize.

Birgit Schneider

lehrt als Professorin für Wissenskulturen und mediale Umgebungen an der Universität Potsdam. Die aktuellen Veröffentlichungen der Bild- und Medienwissenschaftlerin befassen sich mit Bildern und Wahrnehmungsweisen des Klimawandels, Informationsvisualisierungen und Karten sowie mit Bildern der Ökologie.

In den letzten Jahren war sie Dilthey-Stipendiatin der Fritz-Thyssen-Stiftung, Senior Fellow am Kolleg für Kulturtechnikforschung und Medienphilosophie in Weimar, sowie Fellow am Rachel Carson Center for Environment and Society an der LMU München. Ihre Monographie „Klimabilder. Eine Genealogie globaler Bildpolitiken von Klima und Klimawandel“ erschien 2018 bei Matthes & Seitz. 

Cécile Schortmann

 ist Journalistin und Moderatorin. Sie studierte in München Theaterwissenschaft, Kunstgeschichte und Psychologie. 1998/99 absolvierte sie beim Hessischen Rundfunk ein bimediales Volontariat in Hörfunk und Fernsehen mit dem Schwerpunkt Kultur.

Seit 1999 berichtet Schortmann für das hr-fernsehen über aktuelle, gesellschaftspolitische und kulturelle Themen; sie moderiert das TV-Magazin „Hauptsache Kultur“ und Sondersendungen zur Frankfurter Buchmesse, zur documenta, zum Rheingau Musik Festival und die ARD-Übertragung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels. Seit 2008 arbeitet sie als Moderatorin für das 3sat-Magazin „Kulturzeit“, seit 2017 moderiert sie die Verleihung des Deutschen Buchpreises und die Talkreihe „Science on“ der DFG und der Bundeskunsthalle in Bonn.

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