Olga Martynova

Der Krieg und die Trauer

In memoriam Oleg Jurjew

 

10. November 2018

 

Das „Vergilgrab“ in Neapel. Hoch auf dem Hügel. Mit Aussicht auf das Meer und den Vesuv. Irgendwo hier hat Petrarca einen Olivenbaum gepflanzt. Ich habe nichts mitgebracht. Im Gegenteil: Ich brach mir einen Zitronenzweig ab, mit drei kleinen Früchten (aus einem unvermittelten Gefühl heraus: Jetzt und hier habe ich das Recht dazu. Die Schamlosigkeit der Trauer).

Einmal las Oleg in Kroatien am Strand „Der Tod des Vergil“ von Hermann Broch und sah (die Zeit passiert gleichzeitig) auf der anderen Seite der Adria ein Schiff mit Vergils Asche fahren.

                                         

Oleg Jurjew

Tod des Vergil: Verspätete Nachrichten (Auszug)

 

Wie vom Schimmern durchnähte Schleime

schwimmt das Öl mit in Schlieren –

von Brindisi hinter dem Meer

gleitet der Hauch Vergils –

– Das sind wir, die rudernd weinen

mit gealterten Neuigkeiten

und die Ton- und Schwarzerde führen

in abgekahlten Schläuchen.

 

Aus dem Russischen von Elke Erb

 

Weil Oleg kurz vor seinem Tod gesagt hatte, er möchte in dem Familiengrab auf dem jüdischen Friedhof in Petersburg begraben werden („ich möchte zu meinem Großvater“), hatten wir keine andere Möglichkeit, als ihn zu kremieren (was er wusste) und über den Himmel nach Petersburg zu bringen. Wir hatten damit viele Ärgernisse, weil das den Gesetzen des Judaismus widerspricht. Das war der letzte Wille, das Einzige, wo ich sicher war, dass ich das tue, was Oleg wollte (und ich persönlich denke, wenn die Kremation für Buddha und Vergil gut war, können auch Oleg und ich das über uns ergehen lassen). Als Klaus Reichert dieses Vergil-Gedicht auf dem Gedenkabend in Frankfurt vorgelesen hatte (zu diesem Zeitpunkt wartete Olegs Asche auf die letzte Reise), dachte ich, dass Oleg als Hinweis für mich über Vergils posthumes Los geschrieben hatte (ein typisch verwirrter Gedanke eines unter Trauerschock stehenden Menschen, der mir immer noch ganz logisch zu sein scheint).

 

2022, der Krieg

 

Ich kann momentan nicht nach Russland. Nicht zu dem Grab. Und wenn ich jetzt sterbe, soll meine Asche irgendwo warten, bis sie zu Olegs Asche gebracht werden kann. Große Katastrophen haben viele für die Welt unsichtbare Folgen.

„[…] ich lebe seit Olegs Tod mit einer Katastrophe, die andauert, deren Eigenschaft die Dauer bis zum Ende meines Lebens ist. Dieser Krieg ist noch eine Katastrophe, die jetzt da ist und nie verschwinden wird, egal, wie es ausgeht“, habe ich gestern in einer E-Mail geschrieben.

Was verbindet meine Trauer mit dem Krieg? Eine Katastrophe ist das, was nach menschlichem Ermessen unmöglich ist und trotzdem möglich ist, weil es ist. Jeder Krieg ist eine existenzielle Katastrophe, die auf einmal sehr viele Menschen betrifft.

 

***

 

Eine Ausstellung in Basel mit Goyas „Desastres de la guerra“. Aus dem Begleittext: „Schmerz, Elend, Gewalt, Vergewaltigung, Folter, Tod und Massenmord [...]. Die hier präsentierte Auswahl ist ein Mahnmal […] angesichts der Invasion der russischen Armee in der Ukraine.“ Ich zwinge mich, Goyas Zeichnungen anzuschauen, und kann zugleich den Blick nicht abwenden. Sie werden von den Fotos aus der Ukraine überlagert. Aber auch von „Les misères de la guerre“ von Jacques Callot.

 

***

 

Ich frage mich, ob das tatsächlich eine Errungenschaft der Moderne ist, dass der Krieg nicht als Bestandteil, sondern als Krach der Kultur gesehen wird. Das zu glauben heißt, an den geistigen Fortschritt zu glauben.

Der Tod des Anderen spricht zu uns. Und wir? Gibt es den geistigen Fortschritt? Wann wurde der moderne Pazifismus geboren? Ab wann wurden ästhetisierende Schilderungen des Krieges für viele nicht mehr möglich? In der Literatur scheint Tolstoi der Initiator des Pazifismus zu sein, „der erste Beweger“ sozusagen. Die bildende Kunst war früher dran. Callot mit „Les misères de la guerre“ hat den Krieg bedingungslos verurteilt.

Seitdem: Ein (langsam größer werdender?) Teil der Welt sieht jeden Krieg als Absurdität, ein anderer Teil immer noch als Mittel (wozu auch immer). Unvereinbare Denk- und Lebensmodelle sind nicht nur aktiv und vital. Sie sind nicht mehr voneinander isoliert, sie nehmen sich gegenseitig wahr und wollen einander nicht dulden. Vielleicht war das ähnlich in den ersten christlichen Jahrhunderten, das unfriedliche Zusammenleben von vielen gleichzeitigen Ungleichzeitigkeiten.

Emmanuel Lévinas, der mich in diesen Trauerjahren begleitet wie kaum ein anderer Autor:„Der Tod des Anderen, der stirbt, betrifft mich in meiner Identität selbst als verantwortliches Ich.“ Der Tod des Anderen, der stirbt, ist immer meine Schuld.

Den Blick nicht abzuwenden, die Brille nicht abzusetzen – ist das möglich? Das gehört ebenso zu den „desastres“ und „misères“ des Krieges, dass er irgendwann zur Routine wird.

 

***

 

Angesichts des Krieges: Gespräche von der kollektiven Schuld der „russischen Kultur“. Als enthielte nicht jede Kultur alles: sowohl hellste ethische Höhen als auch dunkelste Tiefen. Dadurch spricht die Welt mit sich selbst, erkennt sich, erschrickt sich vor der Grausamkeit und hält inne vor Edelmut. Keine Kultur ist das Werk eines Volkes und keine gehört einem Volk, sondern jede gehört der Menschheit.

„Keiner ist eine Insel, keiner in sich geschlossen“, schrieb John Donne, was genauso auf Kulturen anwendbar ist wie auf Menschen.

Eine Übersetzerin aus Moskau (Arno Schmidt, Hubert Fichte, Jean Paul: Oleg sagte, dass er an die Möglichkeit Arno Schmidts in einer anderen Sprache nie geglaubt hatte, bis er ihre Übersetzungen las) schreibt über ihre ukrainischen Freunde: „[...] Sie alle schreiben, sie müssen – und werden – alle Einladungen zu allen Treffen, Konferenzen, Konzerten, Demos usf. ablehnen, wo auch Russen eingeladen werden, egal welche Russen. Im Hintergrund dieses Schreckens, den Russen in der Ukraine treiben, kann man das verstehen, aber objektiv gesehen wird das alle Inseln des normalen Lebens, die in Russland noch geblieben sind, vernichten […]. Ich spreche jeden Tag mit einem Freund, einem [ukrainischen] Übersetzer (ins Russische), der in Kiew lebt. Er teilt solche Ansichten nicht, dass man die ganze russische Kultur liquidieren solle, aber er denkt, dass sie während des Krieges unvermeidlich seien und auch danach einige Zeit immer stärker würden. All das ist sehr traurig, gut, dass ich wenigstens mit ihm darüber sprechen kann.“

Damit werden wir alle leben. Man kann natürlich sagen, dass das angesichts des Krieges klein und unbedeutend sei. Ist es nicht.

Ukrainische Künstler, die zum Boykott aller russischen Kunst aufrufen, lassen ihre gerechte Wut auf Putin an russischen Kollegen aus, dachte ich mir, als die Tochter einer Bekannten sagte: „Mama, wenn du auf Putin wütend bist, warum schreist du mich an?“

Charms, Mandelstam, Schalamow, Zwetajewa sind nur ein Bruchteil der russischen Dichter, die Opfer eines unmenschlichen Regimes waren. Jetzt werden sie posthum zum zweiten Mal zu Feinden erklärt.

Was mich all die Jahre nach dem Ende der Sowjetunion beschäftigt: Warum haben wir nach so viel gemeinsamem Leid und gemeinsamer Schuld an der kommunistischen Diktatur keine Solidarität miteinander, sondern nur gegenseitige Abgrenzungen und Anschuldigungen?

„Für eure und unsere Freiheit!“ war der Kampfspruch russischer oppositioneller Künstler und ihrer Kollegen in den Sowjetrepubliken und Osteuropa. Und jetzt?

 

***

 

Am Vortag des Krieges las ich Günther Anders’ Tagebuch von 1941. Da er in den USA als feindlicher unqualifizierter Ausländer („enemy alien“, „unskilled worker“) eingestuft wurde, putzt er in einem Hollywood-Magazin Kostüme: von griechischen Sandalen bis zu Nazistiefeln. Ihm fällt ein, dass daraus ein Ersatz-Europa würde, wenn es das eigentliche Europa, das gerade im Begriff sei, sich zu vernichten, nicht mehr geben würde.

Enemy alien. Adorno, Benjamin, Brecht, alle Manns, Hannah Arendt – ich habe über sie nie unter diesem Blickwinkel nachgedacht. Wie stark war die Feindschaft des Umfeldes?

 

6. Juni 2019

 

Berlin. Auf der Terrasse der Kaffeerösterei in der Uhlandstraße. Vor einem Jahr habe ich hier am selben Tisch gesessen und mit Oleg telefoniert. Kurz davor war ich im Schloss Bellevue. Die Referentin, die mich beim Empfang abholte, legte mir nahe, im Gespräch mit dem Bundespräsidenten über „die Lage der Intellektuellen“ in Russland zu erzählen, also all das zu wiederholen, was bereits tausendmal in den Medien geschildert worden war. Ich war für die Einladung und den Versuch eines Gesprächs dankbar. Nachher blieb das Gefühl, dass es mir nicht gelungen war, etwas Wichtiges zu sagen.

… Das habe ich Oleg am Telefon erzählt, als ich vor einem Jahr an einem genauso sonnigen Tag auf dieser Terrasse der Kaffeerösterei in der Uhlandstraße gesessen und mit ihm telefoniert habe. Er war witzig, war tröstend. Ihm blieb ein Monat Leben.

 

2022, der Krieg

 

In der Ukraine werden Menschen getötet; Russland rutscht in einen Abgrund ab. Die russische Regierung hat auch das eigene Volk angegriffen. Jeden Tag wird in Russland mehr verboten, immer mehr elementare Handlungen werden gefährlich. Die Lage der russischen Intellektuellen ist schrecklich. Aber jetzt interessiert sie kaum jemanden. Wenn ich schreibe, dass wir aufgrund der immer härteren Repressionen den Umfrageergebnissen, 80 % der Russen würden den Krieg unterstützen, nicht ernsthaft vertrauen können, kommentiert jemand: „Olga kann wieder zur Wolga und da rumquasseln.“

Fotos von Festnahmen der Protestierenden (die unter anderem auch meine Texte in den Zeitungen begleiten): eine blonde Frau mit blasser Haut; ein Mann mit schmerzverzerrtem Gesicht. Beide jung und schön. Olegs Gedichte haben viele Leser in dieser Generation. Ich schreibe auf Deutsch und bin mit der russischen Sprache nur durch Oleg verbunden, das ist die Sprache meiner Trauer, sie ist fast transzendent, fast von jeder greifbaren Realität getrennt. Durch den Krieg ist die greifbare Realität wieder da. Aber auch der Sprachverlust, unabhängig von der linguistischen Sprache. Ich schreibe mit dem Gefühl, dass jedes Wort falsch sitzt.

Krieg und Zeit: Politiker, die jetzt (als Russland sich eindeutig und unrelativierbar auf die Seite des Bösen gestellt hat) für ihre Versuche, sich all diese Jahre um die Beziehungen zu Russland zu bemühen, beschimpft werden, haben sich ihrerseits für die Möglichkeit einer offenen, freien, friedlichen Welt eingesetzt. Trotz allem, was wir jetzt wissen, war das edle und womöglich, wenigstens aus damaliger Sicht, vernünftige Politik. Diesen Politikern dafür Vorwürfe zu machen, ist spießig. Die große Weltbühne ist genauso erst im Nachhinein verständlich und genauso fatalen Zufällen ausgeliefert wie jedes private Leben.

Die sowjetische Zivilisation war gerade abgestürzt und scheinbar zerbrochen, als Oleg und ich 1991 Russland verlassen haben. Die (westliche) Welt war neugeboren. Die Nachkriegszeit schien vorbei und keine Gefahr war in Sicht, dass das Ganze bald in eine Vorkriegszeit münden würde. Allzu lange hat dieser Zustand nicht gedauert. Aus dem hoffnungsstrahlenden Neugeborenen wurde ein neurotisches Ebenbild seiner Vorfahren.

 

Aus den Telefonaten mit Russland:

 

Jedes Mal, wenn *** an einem offenen Fenster vorbeiläuft: die Versuchung, sich hinunterzustürzen. Alles, wofür er gelebt hatte, sei sinnlos geworden.

 

 

*** hat sich immer mit der Geschichte der absurden Poesie beschäftigt. Jetzt ist er vor dem Irrwitz dieses Krieges ratlos. Er weigert sich, das, was gerade geschieht, als möglich wahrzunehmen. Ich sage ihm: Dann habe er die Philosophie des Absurden nie ernst genug genommen.

 

 

*** kommt zum Psychiater und schildert seinen seit dem 24.2. andauernden Zustand. Der Psychiater sagt: „Sie können entweder anfangen, staatliches Fernsehen zu schauen und sich umprogrammieren zu lassen, oder Antidepressiva nehmen“ und gibt ihm ein Rezept. „Nehmen Sie das, sagen wir, zwei Monate, im Mai werden wir möglicherweise auf einem gewissen Grab zusammen tanzen und singen.“ Letzteres spiegelt die Unmöglichkeit zu glauben, dass dieser Schwachsinn länger andauern kann (die Iden des März sind schon vorüber).

 

 

*** lebt im äußersten Norden, am Weißen Meer. Er kommt in seinem Dorf in den Friseurladen und fürchtet, dass ihm die Friseurin, von der er vermutet, sie sei eine alte Stalinistin, ein „Z“ in den Hinterkopf rasiert.

 

 

Vor einem Mehrfamilienhaus stehen blaugelbe Mülltonnen. Aus Angst, man könne das als Protest gegen den Angriff auf die Ukraine deuten, ließ der Hausmeister die Mülltonnen neu streichen. Die Bewohner des Hauses, die tatsächlich gegen den Angriff auf die Ukraine sind, verlangen seine Entlassung unter dem Vorwand, er habe ohne ihre Erlaubnis das Haushaltsgeld für die Farbe ausgegeben.

 

 

Eine Schule in St. Petersburg bekam einen Befehl von der Schulbehörde, einen Propagandafilm zu zeigen. Die Lehrer sagten den Kindern, dass nun in der Aula ein Film laufen werde, der eine der Sichten auf die aktuellen Geschehnisse zeige, alle seien eingeladen, wer Hunger habe, könne allerdings in die Schulkantine gehen. Der Film lief im leeren Saal.

 

6. Juni 2019


Es gibt ein Gedicht von Czesław Miłosz, da denkt ein alter Mann, wie schade es sei, gerade jetzt zu sterben, wenn Kriege, Diktaturen, Seuchen, die sein Leben begleitet haben, nicht mehr toben. Und gleich nach seinem Tod beginnt all das wieder.
Manchmal scheint mir, dass die Entgleisungder Welt sich seit Olegs Tod beschleunigt …

Und manchmal denke ich, dass das eine nette Menschheit ist, die sich wahrscheinlich bald auf die eine oder andere Weise zu Grunde richtet, und es schade um diese Menschheit wäre.

 

2022, der Krieg


Die Vorahnung dieses Krieges hat Olegs letzte Jahre geprägt. Sie war neben seiner Krankheit ein Schatten über uns. Ich bin im Windzug der Geschichte allein geblieben.

Eine Lyrikerin, die in Russland geboren ist, in der Ukraine ihre Kindheit verbracht, seit Mitte der 1980er in Moskau gelebt (also noch länger als ich in Deutschland), fest zu dem russischen Literaturbetrieb gehört hat und Redakteurin einer wichtigen Moskauer Zeitschrift war, ist jetzt in der Ukraine, wohin sie kurz vor dem Kriegsausbruch zurückgekehrt war. Nun teilt sie den Boykott aller gemeinsamen Veranstaltungen, die russische Kollegen, um die Verbindung zu ihren ukrainischen Freunden nicht endgültig zu verlieren, verzweifelt zu organisieren versuchen. Sie schreibt in ihrem Blog: „Ich erinnere mich an einen Vorfall: Ein russischer Wissenschaftler in den 1990ern hat in England keine Fördermittel bekommen, weil er, als er bei dem britischen Professor zu Besuch war, dessen Katze von einem Sessel grob verjagt hat.“ Darauf viele Kommentare über die Rohheit der Russen, einer davon: „Übrigens, Lew Tolstoi hat in seinem Tagebuch von Reue gesprochen, dass er einer Katze einen Schlag versetzt hatte. Aber zuerst hat er das immerhin getan. So ist es …  ich denke seit langer Zeit darüber nach.“

Wenn solche Gespräche einem einzelnen Menschen in der Hölle des Krieges helfen, ein bisschen Kraft zu sammeln, dann seien sie gesegnet.

Menschen „draußen“ sollten allerdings darauf achten, dass sie am Circulus vitiosus des Hasses, der Abgrenzung und der Gewalt nicht mitarbeiten. Gibt es etwas, das diesen Kreis unterbrechen kann? So sehr „draußen“ ist niemand.

Paulus Böhmer:Gebete sind Gotteslästerung, / wissen die Katzen.“

 

14. Juni 2019

 

Es gab die „Euthanasierung“ von Wehrmacht-Soldaten, deren Verstand die Grausamkeiten, zu denen sie gezwungen worden waren, nicht überstanden hatte. Sie waren nicht wenige, sie, deren Psyche das verweigert hatte, wozu sie das Vaterland gerufen hatte. Das Vaterland erteilte ihnen den „Gnadentod“.

 

24. Juni 2019

 

Als die Nachricht von dem Brand von Notre-Dame de Paris eintraf, haben Olegs Jugendfreunde (das Ehepaar) angerufen: Sie hätten die ganze Nacht schlaflos geweint. Ich dachte an die Mutter von S., einem früh gestorbenen Jugendfreund; seine Exfrau hat ihr nach seinem Tod am Telefon gesagt: „Was für ein schreckliches Jahr, zuerst ist Prinzessin Diana gestorben und nun noch auch S.“ Gut, es wäre ungerecht, von Menschen ein Übermaß an Taktgefühl und Geschmack zu verlangen, tue ich auch nicht (auch von mir selbst nicht).

Als der Hund der Notre-Dame-Beweiner gestorben war, war meine Anteilnahme mit ihnen. Seit Olegs Tod verblasst jede Nachricht von der Zerstörung der anorganischen Materie angesichts des organischen Todes.

Ich kann mich nicht erinnern, wer fragte, wer größer sei: Praxiteles, der die Aphrodite von Knidos meißelte, oder die Hetäre Phryne, die für die Statue Modell stand. Phryne starb und die Statue dauert immer noch, wenn auch nur in Kopien und Abbildungen erhalten (die Reproduzierbarkeit der Kunst ist so alt wie die Kunst). Phryne war Atem und Anmut und Frechheit und Sterblichkeit und List und Lust und Gier und Gewalt der Schönheit. Was wäre die marmorne Aphrodite ohne Phryne? Aber was wäre Phryne ohne Praxiteles? Und was wäre Praxiteles ohne die marmorne Aphrodite und ohne Phryne?

Die berühmte Arbeit von Félix González-Torres: ein Haufen Bonbons in Buntpapier, der das Gewicht seines gestorbenen Freundes hat. Das Publikum wird ermutigt, sich etwas von den Bonbons zu nehmen, die Saalwärter ersetzen alles wieder. Das ist ein Versuch, den sterblichen Körper („Phryne“) mit der unsterblichen Kunst („Aphrodite“) zu vereinen.

Dieses Entfernen und Ersetzen: die Atemzüge.

Vielleicht ist dieses Werk das abschließende Glied der Reihe, die mit „Fountain“

von Marcel Duchamp eröffnet wurde. Die existenzielle Verzweiflung, die am Anfang der Dada-Kunst und des ganzen 20. Jahrhunderts steht, basiert auf der alten Auseinandersetzung mit dem eigenen Tod. González-Torres’ Bonbons oder seine Uhren (zwei gleiche Zifferblätter, die ein Liebespaar symbolisieren) stehen vor dem Rätsel des sterbenden Anderen. Damit wird „Phrynes Größe“ von der vergänglichen körperlichen Schönheit unabhängig. Aphrodite, Phryne und Praxiteles tauschen in dieser Installation fortlaufend ihre Plätze. Wo ist der Körper, der zu altern, zu sterben und zu verwesen hat, und wo ist das Kunstwerk, das jede Phryne und jeden Praxiteles überlebt? 

González-Torres’ Werke berühren mich, wie selten etwas außer Texten. Sie sind freilich in gewissem Maße eine verbale Kunst, in einer erahnbaren Sprache.

Ich kann die Quelle noch eines Spruchs nicht finden, weiß nur, dass er von Oscar Wilde war: „Wie nichtig sind die Helden der Ilias im Vergleich zu Homer, der sie besungen hat.“ Früher fand ich den Spruch großartig. Jetzt nicht mehr. Die ganze Notre-Dame ist nichts vor einem einzigen sterblichen Leben.

 

2022, der Krieg

 

Der technische Fortschritt ist so weit, dass wir den Krieg, die Zerstörung und den Tod live vor unsere Augen bekommen. Verrußte Wände zerbombter Häuser. Menschenleere Bilder, Bilder mit Verwundeten, Bilder mit Leichen, Bilder mit obdachlos gewordenen Haustieren.

In diesen Fotos sind der organische und der anorganische Tod zusammengeschmolzen. Aphrodite, Phryne und Praxiteles sind heute die verrußten Wände ukrainischer Städte und die Katzen mit vermenschlichten verrückten Augen.

 

3. November 2019

 

Jorge Luis Borges sagt in seiner Rede über die Unsterblichkeit, dass ihn persönliche Unsterblichkeit nicht interessiere, dass er, im Unterschied zu Miguel de Unamuno, der auch im Jenseits Don Miguel de Unamuno bleiben wolle, nicht Borges bleiben wolle, er sei müde von Borges.

Klar, dass auch so wunderbare „Ichs“ wie die von Borges und Unamuno keine beständige Größe sind (müde wird man von „sich“ unvermeidlich, so gesehen gibt es etwas Heroisches in Unamunos Bereitschaft, sich mit „sich“

weiter zu plagen). Man kann lange streiten, ob es etwas gibt, was ein „Ich“

trotzdem ausmacht. Ich definiere mich durch Oleg und die von uns unabhängige Wirklichkeit, die „wir“ war. Natürlich blieb uns gegenseitig alles Mögliche undurchdringlich und verborgen, aber auch innerhalb desselben Menschen bleibt einem alles Mögliche verborgen, vielleicht wird bei einer solchen Bindung ein Mensch dem anderen sein Unbewusstes. Mich interessiert nicht, ob ich Olga Martynova bleibe oder nicht, weil mein „Don Miguel de Unamuno“

diese Wirklichkeit zwischen uns ist, weil sie mehr „Ich“ ist als das eigentliche „Ich“ in allen Phasen meines Lebens. Deshalb kann ich „mich“ nicht völlig verneinen.

 

6. November 2019

 

Unsere Persönlichkeiten. Was könnte ich Oleg (jetzt, Oleg als völlig unbekannter Größe) auf der persönlichen Ebene mitteilen? Ich würde von einem Zitronenbäumchen erzählen, das aus dem Samen einer Zitrone wächst, die ich von einem Baum am Vergilgrab im Parco Vergiliano gepflückt habe.
Ansonsten?

 

7. November 2019

 

Petrarca pflanzte am Vergilgrab einen Lorbeerbaum. Ist das die typische Großspurigkeit der großen (alten weißen) Männer der Vergangenheit? Und mein Zitronenbäumchen vom Vergilgrab?

 

2022, der Krieg

 

In der Lawine der Bilder aus dem Krieg gibt es Innenansichten zerbombter Häuser in Charkiw. Ein Bücherregal in einem Wohnzimmer, gemusterte Tapeten im Hintergrund, wie sie im gesamten sowjetischen Raum verbreitet waren. Bücher ausschließlich auf Russisch, russische Klassik und Übersetzungen: Nikolaj Leskow, Theodore Dreiser, Théophile Gautier, „Mythen und Legenden des alten Griechenlands“, viele Buchrücken kenne ich aus der Wohnung meiner Eltern, ein sehr ähnliches Buchregal hat meine Mutter in St. Petersburg, nur steht in der zerbombten Wohnung eine Leninbüste vor den Büchern und bei meiner Mutter eine von Majakowski. Das sind Scherben gemeinsamen Lebens im Vielvölkerstaat Sowjetunion. Dieser Krieg wird womöglich eine Zäsur sein, nach der endlich und endgültig das neue Leben beginnt (falls das Ganze nicht in eine globale Katastrophe mündet, die alles Leben tilgt). Wie lange kann das andauern? Ein paar Jahre sind in geschichtlicher Perspektive eine kurze Zeit; wenn jeder Tag hunderte von Opfern fordert, sind ein paar Wochen eine Ewigkeit.

In diesen Tagen sehe ich, dass all meine Lebenserfahrung nicht mehr gilt, dass gerade etwas passiert, das nur bedingt von geschichtlichen Analogien abgedeckt und anhand solcher analysiert werden kann. Obwohl das allerorts versucht wird. Der serbische Dichter Miloš Crnjanski, der im Ersten Weltkrieg „im Blut gewatet“

ist, schrieb nach dem Zweiten, dass „Veteranen eines vergangenen Krieges diejenigen des vorvergangenen Krieges in keiner Weise anhören wollen“. Das stimmt und hat gute Gründe. Jede neue Katastrophe hat ihr eigenes Gesicht.

 

27. Juni 2020

 

Eine Frau in bunten Lumpen, nicht ohne Operetten-Chic, kam nah an einen gerade seinen bestellten coffee to go bekommenden Mann und zeigte ein Schild, auf dem ihre oder angeblich ihre Geschichte auf einer ihm, aber nicht ihr zugänglichen Sprache gekritzelt war. Sie trug keine Schutzmaske, sprach unverständlich, aber laut und ihm direkt ins Gesicht, als hätte sie in der jetzigen Zeit der Pandemie die Aufgabe, sich um Virenverbreitung zu kümmern, und wiederholte dieses Spiel mit allen, die sich in der Umgebung befanden.

Wird dieser Mann nach kurzem Ärgernis diese Frau vergessen? Wird er am Abend nervös sein, ob sie ihn angesteckt hat? Wird sein Gewissen sich melden, wird er über die Obdachlosen, die Wandernden, die Bettelnden nachdenken müssen, wie sie jetzt leben, da der öffentliche Raum ihnen gegenüber abrupt noch weniger freundlich geworden ist?

Sie kam später auch zu mir. Sie war fordernd und unfreundlich. Sie hätte auch keinen Grund gehabt, freundlich zu sein. Sie hat eine Funktion in der Welt: Sie und jeder Kollege von ihr erschüttern unseren Solipsismus. Sie vertreten die Welt des Anderen, die nicht immer bequem und nett ist, eigentlich nie, diese Welt des Anderen ist erpicht darauf, dir deinen coffee to go aus der Hand zu entreißen oder wenigstens den Appetit zu verderben. Und sie verlangen von der Welt, für die Ausführung dieser Funktion zu bezahlen. Das ist fair.

Ich habe ihr „nein“ gesagt und musste, wie immer, feststellen, dass ich mich im Nachhinein viel besser fühle, wenn ich etwas gebe, als andernfalls. Darin ist nichts Besonderes und es geht wohl vielen ähnlich. Die Operettenfrau und ihre Kollegen beunruhigen mich, weil ich nicht wirklich weiß, wo die Grenze zwischen uns liegt.

Warum interessiert mich das? Und was hat das mit der Trauer zu tun? So ein zufälliger „Anderer“ bricht en passant eine Mauer, widerlegt den Solipsismus. Das ist etwas anderes als Liebe und Trauer, ist aber grundsätzlich mit ihnen verbunden.

Lévinas: „[…] Begehren des Nicht-Fassbaren, Begehren des Unendlichen. Entgegen aller gesunden Logik […], das Unendliche, das mich in Frage stellt.“ Es geht um die immer gefühlte und immer verdrängte Notwendigkeit, für den Anderen die Verantwortung zu übernehmen, denn zu leben heißt, dem Anderen gegenüber schuldig zu sein. Lévinas’ Anderer ist allen Begierden egal: „Bei dieser Umkehrung und dieser Verweisung des Begehrens auf das nicht Begehrenswerte – in dieser sonderbaren Mission, die die Annäherung an den Anderen gebietet – wird Gott der Objektivität der Gegenwart und dem Sein entrissen. Er ist nicht mehr Objekt oder Gegenüber in einem Dialog, seine Entfernung oder seine Transzendenz schlägt um in meine Verantwortung: das Nicht-Erotische schlechthin.“

Was wäre, wenn die Götter dem zurückblickenden Orpheus nicht Eurydikes Gestalt gezeigt hätten, sondern einen verwesenden, verwurmten Körper?

Soll diese unschöne, aggressive Frau Begehren hervorrufen? Begehren (wenn wir sie hier als ethische Kategorie verstehen) nimmt die Form der Unruhe an, die solche Begegnungen hinterlassen. In dem Moment, in dem sie sich mir oder dem Mann mit dem coffee to go nähert, vertritt sie die Welt des Anderen. In einem Interview sagt Lévinas, dass er einen bestimmten Begriff des Politischen habe, das dabei in der Tatsache bestehe, „dass wir nicht zu zweit, sondern mindestens zu dritt sind.“

Das wäre „Liebe ohne Begierde“, ohne Gegenseitigkeit und ohne Eigennutz. Das ist für mich die beste Definition des Politischen.

Und – Trauer ist Liebe ohne Gegenseitigkeit, ohne Hoffnung, ohne Eigennutz, ohne Dialog. Sie ist Begehren ohne ein klares Ziel. Nach meinem Wortgefühl wäre es freilich andersrum: Eros ohne Begierde. Eros der Askese? Wollust der Mystiker?

 

2022, der Krieg

 

Der Krieg in der Ukraine brachte den (nie verschwundenen, nur verleugneten) Eurozentrismus zurück. Werden Chauvinismus, Hass und obsolete Vorstellungen von Patriotismus, die jetzt aus dem offiziellen Russland kommen, sich auch hier verbreiten?

Was bedeutet „politisches Denken“? Einige meinen, sie würden politisch denken, wenn sie gut geschimpft haben.

Eine Wissenschaftlerin deutet in einer ZDF-Sendung an, Europäer hätten feinere Gefühle als Asiaten. Es heißt, sie ist die stellvertretende Direktorin des Instituts der Europäischen Union für Sicherheitsstudien. Ein Bericht über die Sendung: „So sagte [die Politikwissenschaftlerin Florence] Gaub während der Sendung: ‚Ich glaube, wir dürfen nicht vergessen, dass auch wenn Russen europäisch aussehen, dass es keine Europäer sind – im kulturellen Sinne‘. Russen hätten einen anderen Bezug zu Gewalt und Tod. Sie findet: ‚Es gibt (bei Russen) nicht diesen liberalen und postmodernen Zugang zum Leben. Das Leben als ein Projekt, das jeder für sich individuell gestaltet. Sondern das Leben kann halt einfach auch mit dem Tod recht früh enden.‘ Weiter sagte sie, Russen gingen anders damit um, wenn Menschen sterben. Und später erklärt sie noch: ‚77 Prozent von Russland liegen in Asien, nicht in Europa. Manche Leute scheinen das nicht zu wissen.‘“

(https://politik.watson.de/unterhaltung/politik/345903919-lanz-auftritt-wissenschaftlerin-erntet-heftigen-shitstorm-einfach-unfassbar)

Gut. Dann trauere ich lieber mit Afrikanern und Asiaten weiter, bei denen ein Mangel an menschlichen Gefühlen gerne und schnell vermutet wird. Und die Europäer, auch die Russen, die kulturell natürlich Europäer sind, sollen ihre Vernichtung der Welt weitertreiben. Ohne mich.

Das bedeutet nicht, dass Europäer zu nichts gut sind.

Lévinas, der an das Ende des Eurozentrismus glaubte, sagte in einem Gespräch: „Trotz des Endes des Eurozentrismus, der durch so viele Schrecklichkeiten disqualifiziert ist, glaube ich an die Außerordentlichkeit des menschlichen Antlitzes, wie es in den griechischen Schriften und in unseren Schriften, die diesen alles verdanken, ausgedrückt wird. Dank ihnen schämen wir uns unserer Geschichte.“

Im selben Gespräch formuliert Lévinas die Infragestellung des bloßen Kampfes ums Überleben: „[…] dass das, was am natürlichsten erscheint, am problematischsten wird. Habe ich ein Recht, zu sein? Nehme ich, indem ich in der Welt bin, nicht den Platz von jemandem ein? Eine Infragestellung der naiven und natürlichen Beharrlichkeit im Sein!“ Lévinas revolutionierte das ethische Denken. Kann man hoffen, dass dieser Anfang eine Fortsetzung haben wird (auch wenn Philosophie eine nicht angewandte Wissenschaft bleibt)?

Eine Sache sind alte weiße Präsidenten der Supermächte mit ihren inadäquaten Ambitionen und Atombomben oder selbstgerechte Funktionäre, die von immer abstrakter wirkenden europäischen Werten sprechen, und eine ganz andere ist der alte weiße Mann, der mit der Stimme Lévinas’ spricht und eine Kultur vertritt, die so reif geworden ist, dass sie zu sterben bereit ist, um anderen Platz zu geben. Und diese anderen? Werden sie dieses Sterben und die Auslöschung dieser wunderbaren leisen Stimme ohne Weiteres annehmen und sich darüber freuen?

 

23. Oktober 2020

 

Jemand schreibt über mich: „Olga Martynova hat 2018 ihren Mann verloren.“

Was für ein Wort. Etwas zu verlieren ist fast eine aktive Handlung, man war nicht achtsam genug, hat etwas übersehen, nicht aufgepasst.

 

27. November 2020

 

Der Tod des Anderen ist immer die eigene Niederlage.

 

1. Dezember 2020

 

Jeder Versuch, Trauer mit anderen Wörtern zu benennen, scheitert: Schmerz, Verzweiflung, Lebensunlust, alles ist nicht das. Man sagt Schmerz, weil einem nichts Besseres einfällt.

 

2022, der Krieg

 

Das allgemeine Gefühl ist, dass das Leben danach nicht dasselbe sein wird wie davor. Vielleicht ist das der Beginn des eigentlichen 21. Jahrhunderts. Vielleicht wird gerade entschieden, wie es sein wird. W. H. Auden schrieb in einem seiner berühmtesten Gedichte vom Anfang des Zweiten Weltkrieges, „1. September 1939“: „We must love one another or die.“ (Wir müssen einander lieben oder sterben.) Später korrigierte er diese Zeile: „We must love one another and die.“ (Wir müssen einander lieben und sterben.) Denn sterben müssen wir in jedem Fall, und wenn schon, dann lieber liebend als hassend. In solchen Zeiten ringt man als Pazifist mit sich selbst. Auden war ein Pazifist, aber mit Vorbehalten. Mit diesem Gedicht war er nicht zufrieden, korrigierte es mehrmals und wollte es später nicht publizieren. Dennoch ist das ein Text, der in jeder seiner Zeilen für das Gefühl von heute passt: „the clever hopes expire / Of a low dishonest decade“ (die schlauen Hoffnungen laufen ab / von einem niedrigen unehrlichen Jahrzehnt); „odour of death“ (Geruch des Todes); „Those to whom evil is done / Do evil in return“ (Die, denen Übles angetan wird, antworten mit Üblem darauf). Berühmt ist auch die Zeile „All I have is a voice“

(Alles, was ich habe, ist eine Stimme). Das sei, meinte Auden, zu wenig, kein Gedicht konnte Hitler stoppen, kein Gedicht konnte einen einzigen Juden retten. Auch dieses Gefühl passt für heute, jedes gesprochene Wort scheint unsicher zu sein. Auden schließt sein Gedicht mit dem Bild der zerstreuten Flämmchen in der Dunkelheit, denen er mit seinem Lichtsignal antwortet. Vielleicht ist in solchen Zeiten ein unsicheres Wort ab und zu etwas Notwendiges.

Walter Benjamin in den 1940 geschriebenen Thesen „Über den Begriff der Geschichte“: „Das Staunen darüber, dass die Dinge, die wir erleben, im zwanzigsten Jahrhundert ›noch‹ möglich sind, ist kein philosophisches.“

Und, aus demselben Werk, eine Bemerkung, die mir hilft, mit meiner Unsicherheit in allem, was ich sage und denke, klarzukommen: „Zum Denken gehört nicht nur die Bewegung der Gedanken, sondern ebenso ihre Stillstellung.“

 

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