Verleihung des WORTMELDUNGEN Ulrike Crespo Literaturpreises 2023

Die Verleihung des WORTMELDUNGEN Ulrike Crespo Literaturpreises 2023 fand am 16. Juni 2023 um 19:30 Uhr in den Kammerspielen des Schauspiel Frankfurt statt. Der WORTMELDUNGEN Ulrike Crespo Literaturpreis 2023 wurde an Judith Schalansky für ihren literarischen Essay Schwankende Kanarien verliehen.

Im Rahmen der Preisverleihung las Judith Schalansky aus ihrem hochaktuellen und vielschichtigen Essay, der sich mit Frühwarnsystemen der Menschheit auseinandersetzt und darüber reflektiert, wie den Menschen das Wissen über Kipppunkte im Klimasystem vermittelt werden kann – und wie Literatur selbst diese  Funktion übernehmen nehmen kann. Ihre Lesung wurde begleitet von einer Performance des Berliner Künstlerinnenduos Friederike und Wiebke Alphei, die einen assoziativen Kunstraum aus den „Schwankenden Kanarien“ geschaffen haben. Nach der Laudatio von Philipp Theisohn überreichten die anwesenden Juror:innen Miryam Schellbach, Philipp Theisohn, Barbara Mundel, Steffen Mau, Paul Jandl sowie die Vorständin der Crespo Foundation Christiane Riedel den „WORTMELDUNGEN Ulrike Crespo Literaturpreis“ an Judith Schalansky.

Mit der Meeres- und Klimafolgenforscherin Antje Boetius, die die Rolle des Ozeans für Klima und Lebensvielfalt erforscht, sprach Judith Schalansky anschließend darüber, wie sich künstlerische und naturwissenschaftliche Praxis unterstützen können, um Narrative zu finden, die Wissen erzählbar und erfahrbar machen und die Menschen erreichen. Cécile Schortmann führte durch den Abend.

Radiosendung zur WORTMELDUNGEN-Preisverleihung auf hr2-kultur / Literaturland Hessen am 02.07.

Beteiligte der Preisverleihung

Judith Schalansky

Judith Schalansky

geboren 1980 in Greifswald, studierte Kommunikationsdesign und Kunstgeschichte und lebt als freie Schriftstellerin und Buchgestalterin in Berlin. Seit 2013 gibt Judith Schalansky die Reihe Naturkunden und seit 2022 die Bibliothek Wildes Wissen im Verlag Matthes & Seitz Berlin heraus. Ihre Bücher, darunter der Atlas der abgelegenen Inseln (2009), der Bildungsroman Der Hals der Giraffe (2011) sowie das Verzeichnis einiger Verluste (2018) sind in mehr als 25 Sprachen übersetzt und wurden vielfach ausgezeichnet.

Friederike Alphei

   

und Wiebke Alphei

sind darstellende Künstlerinnen mit langjähriger Erfahrung in den Bereichen Performance, Objektperformance, Musik und Puppenspiel. Gemeinsam gestalten sie Werke, die im Grenzbereich zwischen Bildender Kunst und darstellender Performance oszillieren.

Neben einer weiblichen, feministischen Perspektive in ihrer Arbeit interessiert sie die Erlebbarkeit der Darstellung, genauso wie die Möglichkeit die Zuschauenden zu empowern. 

Prof. Dr. Antje Boetius

ist eine deutsche Polar- und Tiefseeforscherin und Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung. Sie ist in der Politikberatung und Wissenschaftskommunikation zu einer Vielzahl an Themen aktiv, insbesondere zu den Auswirkungen des Klimawandels, dem Verlust der biologischen Vielfalt und der Gesundheit der Ozeane. Als Mitglied der Leopoldina – Nationalen Akademie der Wissenschaften und anderer nationaler und internationaler Akademien und Organisationen beteiligt sie sich am Dialog mit der Gesellschaft durch Vorträge und Medienauftritte.

Für Ihre Forschung und Wissenschaftskommunikation wurde sie mehrfach ausgezeichnet. Sie arbeitet mit zahlreichen Akteur:innen der Kunst-, Theater-, Film- und Musikszene zusammen zur Beziehung zwischen Mensch und Natur.

Cécile Schortmann

ist Journalistin und Moderatorin. Sie studierte in München Theaterwissenschaft, Kunstgeschichte und Psychologie. 1998/99 absolvierte sie beim Hessischen Rundfunk ein bimediales Volontariat in Hörfunk und Fernsehen mit dem Schwerpunkt Kultur.

Seit 1999 berichtet Schortmann für das hr-fernsehen über aktuelle, gesellschaftspolitische und kulturelle Themen; sie moderiert das TV-Magazin „Hauptsache Kultur“ und Sondersendungen zur Frankfurter Buchmesse, zur documenta, zum Rheingau Musik Festival und die ARD-Übertragung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels. Seit 2008 arbeitet sie als Moderatorin für das 3sat-Magazin „Kulturzeit“, seit 2017 moderiert sie die Verleihung des Deutschen Buchpreises und die Talkreihe „Science on“ der DFG und der Bundeskunsthalle in Bonn.

Ein Programm der Crespo Foundation Logo Crespo Foundation