Veranstaltung im Crespo Studio am 20.03.2024: Literatur im politischen Spannungsfeld zwischen Narrativ und Protokoll

Lesung und Gespräch mit Kathrin Röggla und Anna Yeliz Schentke
Moderiert vonTill van Rahden

Der Begriff der Fake News beschreibt bereits seit einigen Jahren eine Praxis der Wirklichkeitsumdeutung, die von Populist:innen genutzt wird, um die Öffentlichkeit von ihren ‚Wahrheiten‘ zu überzeugen – allen voran Donald Trump, der aktuell wieder für die amerikanische Präsidentschaft kandidiert. So entstehen durch gezielt eingesetzte Narrative in der politischen und gesellschaftlichen Realität Fiktionen, die durch die Medien eine weite Verbreitung erlangen. Wie reagiert aktuelle Literatur auf diese Fiktionalisierung des politischen und gesellschaftlichen Geschehens? Die Autorinnen Kathrin Röggla und Anna Yeliz Schentke sehen eine Antwort in der literarischen Zeugenschaft und der Kraft des Protokollarischen. Gemeinsam mit dem Historiker Till van Rahden gehen sie der Frage nach, was die Literatur den gegenwärtigen politischen, gesellschaftlichen und medialen Narrativen entgegenzusetzen hat.

Mittwoch, 20.03.2024, 19:30
Ort:
Crespo Studio (im Haus des Buches), Berliner Straße 27, 60311 Frankfurt
Eintritt frei

Wir freuen uns über Anmeldung unter info@wortmeldungen.org
 

 

 

Kathrin Röggla

geboren 1971 in Salzburg, arbeitet als Prosa- und Theaterautorin und entwickelt Radiostücke. Für ihre literarischen Arbeiten wurde sie mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Preis der SWR-Bestenliste (2004), dem Arthur-Schnitzler-Preis (2012) und dem Wortmeldungen-Literaturpreis (2020).

Sie veröffentlichte unter anderem die Prosabücher »Niemand lacht rückwärts« (1995), »Abrauschen« (1997), »Irres Wetter« (2000), »really ground zero« (2001), »wir schlafen nicht« (2004), »die alarmbereiten« (2010), »Nachtsendung. Unheimliche Geschichten« (2016) sowie gesammelte Essays und Theaterstücke unter dem Titel »besser wäre: keine« (2013). Kathrin Röggla ist seit 2015 Vize-Präsidentin der Akademie der Künste in Berlin und seit 2020 Professorin für Literarisches Schreiben an der Kunsthochschule für Medien in Köln. Zuletzt erschien ihr Roman »Laufendes Verfahren«, für den sie den Heinrich-Böll-Preis für Literatur (2023) erhalten hat.
 

Anna Yeliz Schentke

ist 1990 in Frankfurt geboren, aufgewachsen und lebt auch heute dort. Das letzte Mal in Istanbul war sie Ende 2015.

Im Frühjahr 2020 nahm sie an der Schreibwerkstatt der Jürgen Ponto-Stiftung teil und stand im Herbst 2020 auf der Shortlist des Wortmeldungen-Förderpreises. Ihr Debütroman »Kangal« (2022) stand auf der Longlist des Deutschen Buchpreises 2022 und wurde mit dem Förderpreis des Friedrich-Hölderlin-Preises der Stadt Bad Homburg 2023 ausgezeichnet.

Till van Rahden

ist Historiker und Professor für Deutschland- und Europastudien an der Université de Montréal in Kanada. Seit 2021 ist er Non-Resident Senior Fellow am Forschungskolleg Humanwissenschaften, Bad Homburg/Frankfurt.

Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf der Europäischen Geschichte seit der Aufklärung. Dabei interessiert er sich besonders für die Spannung zwischen dem schwer fassbaren Versprechen demokratischer Gleichheit und der Allgegenwart von kultureller Vielfalt und moralischen Konflikten. Von April bis Juni dieses Jahres ist er als Research Fellow am Institut für die Wissenschaften vom Menschen in Wien. Ausgewählte neuere Publikationen: »Demokratie. Eine gefährdete Lebensform« (Frankfurt/M. 2019), »Horizonte der Demokratie. Offene Lebensformen nach Walt Whitman« (Bielefeld, 2024) und »Vielheit. Jüdische Geschichte und die Ambivalenzen des Universalismus« (Hamburg 2022). 

Weitere Veranstaltungsinformation folgen in Kürze.

 

 

                     

 

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